„Einmal im Jahr solltest du einen Ort besuchen, an dem du noch nie warst“. Dieser Weisheit des Dalai Lama folgend waren Stefan Rau und Nikolaus Vogel bei Marathon-Events in Rotterdam beziehungsweise Linz am Start. Der NN Marathon in der Seehaftenstadt  ist das größte eintägige Sportereignis in den Niederlanden. Die absolute Weltspitze geht mit vielen Tausend anderen Läufern am lebendigen Coolsingel an den Start. Der Parcours dieses Laufes ist als einer der schnellsten der Welt bekannt.

Davon ließ sich Stefan inspirieren, als er gemeinsam mit über 20.000 anderen Athleten die Strecke in Angriff nahm. Überragend war für ihn das riesige Zuschauerinteresse an der Strecke. Bereits vor Kilometer 2 war Gänsehaut angesagt. Auf der Ersamusbrücke beispielsweise machte die Menschenmenge einen ungeheuren Lärm. Teilweise mussten Helfer gar die Zuschauer zurückdrängen, damit die Läufer durchkamen. Es erinnerte stark an Bilder von der Tour de France. Nicht vergessen werden sollte, dass Stefan in 3.40,14 Std. eine Klassezeit hinlegte und damit im ersten Viertel seiner Altersklasse M45 landete.

Einen etwas kleineren Umfang hatte der Marathon im beschaulichen österreichischen Linz. Bei gefühlten 25 Grad musste Nikolaus ab km 30 etwas an Tempo rausnehmen. Nachdem es 4 km vor dem Ziel auch noch in der Wade zwickte, war die Zielzeit unter 4 Stunden leider dahin. Nach einigen Dehnübungen ging es schließlich entspannt ins Ziel. Mit 4.06,08 Std. und Rang 40 in der M55 war Nikolaus dennoch recht zufrieden, zumal viele Läufer aufgeben oder gar ärztlich versorgt werden mussten. Stimmung und Versorgung an der Strecke waren fantastisch, rund 120.000 Zuschauer entlang der Strecke sorgten mit Musik und Anfeuerung nicht nur beim Zieleinlauf auf der Siegerstraße für Gänsehaut.

Kurzstrecken hatten Viktor Ketterer sowie Sylvia und Alfred Ulshöfer gewählt. In Neureut – und damit praktisch in seinem Wohnzimmer – ging Viktor über 5 km an den Start. Die Kurzstrecke diente ihm zur Überprüfung der Sprintform. Diese passte vorzüglich, wie die Zeit von 20,08 Min. und Platz 10 von 115 Startern des Gesamtklassements belegten. Die 10 km Strecke meisterten Sylvia und Alfred mit Bravour, trotz schwerer Beine nach viertägigem intensivem Trainingslager die Tage davor. Beide belegten in ihren Altersklassen W55 und M60 Platz 2, Sylvia in 54,14 Min., Alfred in 47,13 Min. Pech für Alfred, dass ihm lediglich 10 Sekunden zu Platz 1 fehlten.

Freddy Frisch