Gewitter und Wolkenbrüchen getrotzt: 100 km-Lauf in Biel gemeistert
In der Nacht 100 km laufen bei Gewitter, Wolkenbrüchen, Matsch und Wasserlachen? Das ist wohl nur eine Sache für die ganz Verrückten. Bei einem Fußballspiel wäre längst abgebrochen worden. Nicht so beim Bieler 100km-Lauf, an dem 4 TVN-ULTRAS teilnahmen und erfolgreich, aber völlig durchnässt das Ziel erreichten. 950 Damen und Herren wagten sich auf die Strecke mit Start und Ziel an der Tissot-Arena, sonst die Spielstätte des Schweizer Eishockey-Erstligisten EHC Biel.
Pünktlich um 22 Uhr ging es los mit 500 Höhenmetern und durch 20 Orte mit zunächst vielen Menschen am Streckenrand. Begleitet wurden die TVN-Cracks von 4 Gewittern in der Nacht und mehreren kräftigen Wolkenbrüchen. Im Dauerregen ging es vor allem darum, nicht wegzurutschen. Die zahlreichen Wasserlachen wurden einfach durchquert und sorgten für Kühlung der strapazierten Füße. Am Start waren mit Thorsten Wolf, Gunter König und Alfred Ulshöfer drei Athleten, die 3 Wochen zuvor bereits den Rennsteig-Supermarathon über 74 km bewältigt hatten und für die es der erste 100km-Lauf überhaupt war. Mit Lothar Becht hatten sie einen erfahrenen Langstreckler dabei, der den Lauf schon mehrfach bestritten hat und wertvolle Tipps geben konnte. Bei einer Ausfallquote von 24 Prozent mussten ungewöhnlich viele Läuferinnen und Läufer das Rennen vorzeitig beenden. Aber nicht unsere Cracks. Thorsten zog bei km 23 einfach mal davon und wurde im Ziel mit 11.50,22 Std. gemessen. Er landete damit auf Rang 32 von 99 der M50 und zeigte sein großes Potenzial. Alfred wurde von den beiden M55ern Gunter und Lothar bei km 92 eingeholt und war sichtlich froh über deren Begleitung bis ins Ziel. Nach 12.45,44 Std. war das Nacht- und Tagwerk des Trios beendet. Für Gunter und Lothar gab es zeitgleich Rang 31 von 94 ihrer AK. Eine starke Leistung der beiden Langstreckenasse. Völlig verblüfft war Alfred, als der Stadionsprecher seinen 4. Rang (von 32) in der M65 durchsagte. Nie im Leben hätte er damit gerechnet. Die Verblüffung wuschs, als er danach auch noch zum Interview gebeten wurde. In der Gesamtwertung landeten unsere Läufer auf den Plätzen 187 sowie 273-275. Die Leistungen sind umso höher einzuschätzen, als das Event gleichzeitig als Schweizer Meisterschaften im Ultralaufen durchgeführt wurde und somit das Niveau ungewöhnlich hoch war. Der Weg zu Umkleide und Dusche war angesichts schwerer Beine eine weitere Herausforderung. Somit waren alle erleichtert, als sie endlich bei Lothar im Auto saßen und sicher nach Hause gebracht wurden. Fazit: Nicht etwa „Schlaflos in Seattle“, sondern „Schlaflos in Biel“ war das Motto eines Laufes, der den Teilnehmern sicherlich lange in Erinnerung bleiben wird. Freddy Frisch
Bild oben:Zieleinlauf unseres Trios mit von links Alfred, Gunter und Lothar. Bild unten:Einfach ein Muss: Fototermin mit Thorsten bei km 99.