The Fast and the Furious durch den Thüringer Wald
Man stelle sich vor: In einer 2.000 Seelengemeinde kommen rund 17.000 LäuferINNEN und Walker an einem Nachmittag ins Ziel. So geschehen beim 50. Rennsteiglauf. Dieser gilt als beliebtester Landschaftsmarathon Deutschlands und als größter Crosslauf Europas.
Auf der längsten der drei möglichen Strecken, die über 73,9 Kilometer mit 1.874 Höhenmetern von Eisenach durch den Thüringer Wald nach Schmiedefeld führte, waren mit Oliver Rottweiler, Thorsten Wolf, Gunter König und Alfred Ulshöfer vier TVN-ULTRAS am Start. Los ging es um 6 Uhr auf dem Marktplatz von Eisenach auf 210 m Höhe. Auf dem Weg nach Osten ging es bereits nach 1 Kilometer an der Wartburg vorbei stetig bergauf, bis die Laufstrecke bei km 7 in den Rennsteig mündete. Dieser führte die Läufer hinauf auf den Großen Inselsberg, dessen Gipfel man auf 910 m Höhe bei km 25,2 erreichte und dabei schon einige „dicke Bretter bohren“ musste. Auf der steilen Passage hinab zur Grenzwiese verloren die rund 2.500 Starter über 200 Höhenmeter, was Knie und Waden so richtig strapazierte. Danach ging es „relativ eben“ weiter über Heuberghaus, Ebertswiese (Halbzeit) und Neue Ausspanne, bevor bei der Marathonmarke eine von zahlreichen Rampen wartete. Am Grenzadler, bekannt durch den Oberhofer Biathlon, hatte das Quartett 54,7 km hinter sich. Hier wäre ein Ausstieg mit Zeitnahme möglich gewesen, was für unsere Dauerläufer aber kein Thema war, obgleich unterwegs der eine oder andere Gedanke daran verschwendet wurde. Nach einer weiteren langen Steigung erreichten sie den Rennsteiggarten Oberhof, wo auf einer Brücke die B 247 überquert wurde. Bei km 61 unterhalb des Großen Beerbergs wurde mit 973 m der höchste Punkt der Strecke erreicht. Ab Schmücke ging es die letzten Kilometer meist leicht bergab nach Schmiedefeld ins Ziel, wo die Ausdauerläufer mit viel Applaus begrüßt wurden. Nach 7.41 Std. hatte Oliver die Strecke auf Rang 43 von 293 Startern der M50 in einer tollen Zeit absolviert. Leichtgewicht Thorsten war als M45-Läufer 8.35 Std. unterwegs und belegte Rang 106 von 249 seiner AK. Gunter benötigte in der M55 als 152. von 267 mit 9.39 Std. rund eine Stunde länger als Thorsten. Oldie Alfred hätte tags zuvor niemals gedacht, die Strecke unter 10 Stunden laufen zu können. Zeit: 9.56 unter Rang 25 von 54 der M65. Angesichts des vielen Auf und Ab, der üppigen Schotterpassagen sowie zahlreicher Wasserlachen eine starke Leistung unseres Quartetts, zumal mehrere hundert Starter das Ziel nicht erreichten. Freddy Frisch
Bild: 5.45 Uhr in Eisenach – von „klein nach etwas größer“: Thorsten, Oliver, Gunter und Alfred