Lauftreff Ultras - 42, 70, 100 km bei Wind und Regen
Der Hardtsee in Ubstadt-Weiher war am vergangenen Wochenende einmal mehr Schauplatz eines Ultra-Laufes. Nicht irgendein Ultra stand auf dem Programm. Vielmehr die Deutschen Meisterschaften im 100 km Straßenlauf. Unter den 140 Startern waren mit Lothar Becht und Oliver Rottweiler auch zwei TVN-ULTRAS, die ihrem Namen alle Ehren machten.
Aufgrund seiner jährlich wiederkehrenden Pollenallergie, die ihm viel Energie raubt und der Schlechtwetter-Prognose, waren die Erwartungen von Lothar eher gering. Die ersten 35 km lief er sehr gleichmäßig, danach ließ die Kraft zwar nach, jedoch wollte er möglichst vermeiden, zum ersten Mal nach mehr als 25 Jahren einen Lauf vorzeitig abzubrechen. Der extreme Wind - das Gesicht fühlte sich an wie ein Sonnenbrand - „verbliess“ ihm mit zunehmender Dauer immer mehr sein Zeit- und Laufgefühl. Als auch noch mehr und mehr Läufer (ca. 30%) vorzeitig Schluss machten, war sein Ehrgeiz geweckt, als TVN Ultra bei der DM das Ziel zu erreichen. Wenn man berücksichtigt, dass allein die ersten sechs, die zu unterschiedlichen Zeitpunkten gerade führten, jeweils frühzeitig ausgeschieden sind, ist die Leistung aller 100-er Finisher noch höher zu bewerten. In der sehr stark besetzten M55 landete Lothar in 12.58,51 Std. auf Rang 15. Die widrigen Umstände mit einem unaufhörlich starken Wind wurde für viele Läufer zum großen Hindernis. So auch für Oliver, bei dem es bis KM 40 konstant gut lief. Dann machte sich das ständige Ankämpfen gegen den Wind bemerkbar, sodass er ab Runde 9 der 20 zu laufenden 5 km Distanzen eigentlich gar nicht mehr richtig im Rennen war. Nach über 170 Läufen über mindestens die Marathondistanz und genau beim 100-ten Ultra! brachte er am Hardtsee erstmals einen Lauf nicht zu Ende. Dennoch sind 70 gelaufene Kilometer mit einer durchschnittlichen Kilometerzeit von 6 Minuten sehr beachtlich. Die Organisation des Laufes und die Verpflegung wurden von beiden gelobt. „Man merkte einfach, dass das Ganze von Läufern organisiert wurde“, so der Tenor.
Zum Paris-Marathon hatte es unseren TVN-ULTRA Daniel Sinn verschlagen. Nach überstandener Verletzung zeigte Daniel über die 42,195 Kilometer ein beherztes Rennen, welches er nach 3.52,04 Std. und einem Platz im Mittelfeld beendete. Auch er hatte mit einem teilweise starken und kalten Wind bei Temperaturen von etwa 7 Grad zu kämpfen. Nachdem sich der Start um knapp 30 min verzögerte, genoss Daniel gemeinsam mit seinem Bruder die schöne Strecke durch Paris mit einzigartiger Kulisse. Nach dem Start vor dem Arc de Triomphe führten die 42 km unter anderem am Place de la Concorde, Louvre Museum bis nach Osten zum Schloss Vincennes vorbei, entlang Notre Dame und Eiffelturm wieder vor den Arc de Triomphe zurück zum Ziel. Immerhin 220 Höhenmeter galt es zu bewältigen. Erwähnenswert: Nach dem New York Marathon verzeichnet der Paris Marathon die zweitmeisten Finisher.
Freddy Frisch
Bildtext: Lothar in der letzten von 20 Runden bei der 100 km DM
Bildtext: Daniel rechts mit seinem Bruder Philipp vor dem Start des Paris-Marathon